Eine leichte, unkomplizierte Geburt und bitte nicht so schrecklich schmerzhaft, wie alle immer erzählen – das wünschen wir uns doch alle, oder?
Ich habe bei meinen drei Geburten alle möglichen Tipps und Techniken für eine leichtere Geburt ausprobiert und glaube mir, ich habe viel ausprobiert 😉 Noch dazu habe ich viel recherchiert und mich mit anderen Mamas ausgetauscht.
Ich hatte eine verdammt große Angst vor der Geburt, vor allem natürlich vor der ersten, also habe ich alles getan, um herauszufinden, wie ich weniger Schmerzen empfinden kann.
Das Ergebnis sind meine Erfahrungen aus drei Geburten und eine riesige Sammlung aller möglicher Tipps und Tricks, was auch du tun kannst, um dir die Geburt deines Babys zu erleichtern. Such dir das aus, was du magst und was du gut umsetzen kannst. Lass uns direkt starten!
Die Basis – Kenne und plane die 5 großen Ws – WO, WER, WANN, WIE und WARUM?
Je besser du deine anstehende Geburt planst, umso sicherer wirst du dich fühlen. Wenn du das Gefühl hast, das große dir bevorstehende Lebensereignis kontrollieren und nach deinen Wünschen gestalten zu können, umso weniger ausgeliefert wirst du dich fühlen.
# WO möchtest du dein Baby bekommen? – Wähle deinen Geburtsort weise
Hä? Ich verstehe die Frage nicht! Im Krankenhaus natürlich! Fragst du dich jetzt, was diese Frage eigentlich soll? Fakt ist, dass ca. 98 % alle Frauen in Deutschland ihr Baby in einer Klinik zur Welt bringen.
Schätzungen zufolge sind allerdings ca. 20-45% aller Frauen von Gewalt unter der Geburt in Kliniken betroffen. Ich möchte dir keine Angst machen und ich möchte auch keine Stimmung gegen die klinische Geburtshilfe machen, auch wenn ich meine 3 Kinder zuhause bzw. im Geburtshaus bekommen habe.
Ich möchte aber unbedingt, dass du gut darüber nachdenkst, wo du dein Baby zur Welt bringen möchtest und eine informierte Entscheidung triffst.
Anstatt zu denken, dass du dein Baby nur in einem Krankenhaus sicher zur Welt bringen kannst, möchte ich dich ermutigen, andere Wege zu denken.
Wenn du und dein Baby gesund seid, deine Schwangerschaft ohne Komplikationen verläuft, dann kannst du eine Hausgeburt oder aber eine Geburt in einem Geburtshaus planen.
Es gibt unzählige positive Geburtsberichte von Frauen, die ihr Kind außerklinisch geboren haben.
Warum erleichtert ein bewusst gewählter Ort deine Geburt?
Bringst du dein Baby zuhause oder an einem anderen dir bestens vertauten Ort zur Welt, fühlst du dich sicher und geborgen. Dein Körper und dein Geist können sich besser entspannen und dein Körper kann ein natürliches Geburtsprogramm abspielen. Deine Geburt kann kürzer sein und du kannst weniger Schmerzen empfinden.
# WER soll dich begleiten? Die Löwen, die dich beschützen – deine Geburtsbegleiter
Es ist wie in anderen Bereichen des Lebens auch: Es gibt Menschen, die machen dir schlechte Gefühle und es gibt Menschen, die machen dir gute Gefühle.
Es gibt Menschen, die verletzen dich mit Worten, lähmen dich, machen dich klein. Und es gibt Menschen, die ermutigen dich, glauben an dich, lieben dich.
Einer der Schlüssel für eine leichte Geburt sind die Menschen, die dich während der Geburt umgeben. Studien zeigen, dass die richtigen Geburtsbegleiter eine Geburt positiv beeinflussen können, während die falschen Geburtsbegleiter deine Geburt regelrecht zum Stillstand bringen können.
Warum? Klar, mit lieben Menschen um dich herum kannst du dich entspannen, dein Körper kann loslassen, du hast die nötige Sicherheit, dein Baby auf die Welt bringen zu können.
Nimm also die Menschen mit zu deiner Geburt, die du um dich haben möchtest. Möglicherweise ist das dein Partner, es könnte aber auch deine beste Freundin sein oder deine Mama.
# Nimm deine eigene Hebamme mit ins Krankenhaus
Wenn du dich für eine Geburt im Krankenhaus entscheidest, kannst du versuchen, deine eigene Hebamme ins Krankenhaus mitzubringen. Der Vorteil ist, dass du deine Hebamme bereits zu Beginn deiner Schwangerschaft kennenlernst, diese die Vorsorge mit dir gemacht hat und du ihr vertraust.
Sie ist während der Geburt in der Klinik die ganze Zeit bei dir, es gäbe keinen Hebammenschichtwechsel, du läufst nicht Gefahr an eine schreckliche Hebamme zu geraten.
Eine Hebamme, die man in die Klinik mitbringen kann, nennt man Beleghebamme. Eine Beleghebamme hat einen Vertrag mit einer oder mehreren Kliniken abgeschlossen, sie darf also die Klinik nutzen, um die von ihr betreuten Frauen dort während der Geburt zu betreuen.
Verläuft die Geburt normal, betreut dich deine Beleghebamme ganz alleine, nur bei Komplikationen würde eine Ärztin dazukommen.
Mit einer Beleghebamme hast du deine dir vertraute Hebamme um dich, die dir die Zeit gibt, die du benötigst, und du musst dich nicht auf unbekannte Hebammen einstellen, was dich zusätzlich stressen könnte.
# So findest du eine Beleghebamme
Wie kannst du eine Beleghebamme finden? Nutze hierfür Hebammen-Suchseiten, z.B.:
- Fiami
- Ammely
- Hebammensuche.de
- Hebammensuche des Spitzenverbandes der Krankenkassen
- Manche Bundesländer bzw. Gemeinden bieten regionale Suchangebote an:
Wenn du über die Suchseiten keine Beleghebamme finden solltest, dann kannst du natürlich auch eine herkömmliche Google-Suche starten, indem du „Beleghebamme + deine Stadt oder aber die nächstgrößere Stadt in deiner Nähe“ bei Google eingibst.
# Keine Beleghebamme gefunden? Engagiere eine Doula
Wenn du eine Klinikgeburt planen möchtest oder musst, gerne deine eigene Beleghebamme zur Geburt mitgenommen hättest, aber keine Beleghebamme in deinem Umkreis gefunden hast, dann empfehle ich dir, eine Doula mit zu deiner Geburt zu nehmen.
Eine Doula ist selber Mama, ausgebildete Geburtsbegleiterin, steht dir während der Geburt zur Seite, unterstützt dich mental, gibt dir Tipps, wie du die Geburtsschmerzen lindern kannst und steht im Krankenhaus für dich ein.
Du lernst deine Doula während deiner Schwangerschaft kennen und sie kennt deine Wünsche und Tabus für deine Geburt. Sie ist während der gesamten Geburt an deiner Seite und sie setzt deine Wünsche beim Klinikpersonal durch, steht für dich ein und ist wie eine Löwin an deiner Seite.
Im Gegensatz zu deinem Partner, der möglicherweise überfordert mit der Geburtssituation ist, vielleicht Angst hat oder nervös ist, ist deine Doula dein Fels in der Brandung.
# So findest du eine Doula
Eine Doula findest du mithilfe folgender Suchseiten oder über eine einfache Google-Suche:
Der Hebammenmangel ist akut und es war vor ein paar Jahren noch leichter, eine Beleghebamme zu finden. Mittlerweile ist dies immer schwieriger gefunden, weshalb eine Doula-Begleitung auch in Deutschland immer beliebter und bekannter wird.
Selbstverständlich begleitet eine Doula dich nicht nur ins Krankenhaus, sondern ist auch während deiner Hausgeburt oder bei einer Geburt im Geburtshaus für dich da.
# WANN soll sein Baby zur Welt kommen? Der verflixte ET oder: warum du dich niemals zu einer Einleitung drängen lassen solltest
Du bist schwanger und lässt dir deine Schwangerschaft von deiner Gynäkologin bestätigen. Diese fragt dich nach dem ersten Tag deiner letzten Periode. Im besten Fall kennst du diesen, wenn nein, wirst du ihn wohlmöglich schätzen müssen.
Deine Gynäkologin wird dann einen 28-Tage-Zyklus zugrunde legen, um deinen voraussichtlichen Entbindungstermin, den ET, zu berechnen. Dies ist also ein Standardprocedere. Warum kann das aber problematisch sein? Die Zykluslänge kann stark variieren.
Manche Frauen haben kurze Zyklen von nur 24 Tagen, wiederum andere haben lange Zyklen, bis zu 35 Tage. Alles völlig normal.
Angenommen, du hast regelmäßig Zyklen mit einer Länge von 33 Tagen, dein ET wird allerdings mit der 28-Tage-Formel berechnet. Dies kann dann für dich bedeuten, dass dir 5 Tage bis zu deinem persönlichen ET fehlen.
Da es Regularien rund um den ET gibt (z. B. müssen deine Wehen frühestens 3 Wochen vor und spätestens 2 Wochen nach deinem ET natürlich einsetzen, damit du in einem Geburtshaus gebären darfst), tust du gut daran, dies zu wissen.
# Keine Einleitung ohne medizinische Notwendigkeit
Leider ist es üblich und schon fast Standard geworden, eine Geburt nur wenige Tage nach Überschreitung des ETs einzuleiten.
Die meisten Schwangeren willigen in eine Einleitung ein, obwohl sie wahrscheinlich gerne noch gewartet hätten und ihrem Baby gerne die Zeit gegeben hätten, die es benötigt, um bereit für die Geburt zu sein.
Meist wird von vielen Seiten Druck aufgebaut, dem viele Schwangere nicht standhalten können. Die Folge? Es wird eingeleitet, die Geburt also künstlich erzwungen.
Künstlich erzeugte Wehen sind schmerzhafter, dauern länger, die Pausen sind kürzer. Auf eingeleitete Wehen folgt nicht selten eine Interventionskaskade.
Lass dich nicht zu einer Einleitung drängen, du hast das Recht eine Einleitung abzulehnen. Solange mit dir und deinem Baby alles ok ist, du noch genügend Fruchtwasser hast, gibt es keinen medizinischen Grund, die Geburt einzuleiten.
# WIE möchtest du dein Baby bekommen? An Wasser, an Land, im Stehen, im Liegen?
Eine gebärende Frau bewegt sich instinktiv so, wie sie es benötigt und wie es ihr unter der Geburt gut tut. Die Zeiten, wo Frauen standardmäßig auf dem Klinikbett liegen, sind lange vorbei.
Trotzdem kommt es leider immer noch vor, dass Frauen in Kliniken in bestimmte Positionen gedrängt werden – einfach, weil diese Positionen für das Klinikpersonal am bequemsten sind.
Nur du alleine kannst fühlen, wie es dir unter den Wehen gut geht. Möchtest du dich bewegen? Möchtest du entspannt liegen? Möchtest du dich irgendwo aufstützen können? Möchtest du tanzen? Möchtest du in die Badewanne, weil du ausprobieren möchtest, ob das warme Wasser beim Entspannen hilft?
Probiere aus, was dir gut tut. Ich persönlich konnte mich zu Beginn der Wehen im Liegen gut entspannen. Als die Wehen stärker wurden, bin ich fast durchgängig gegangen, habe mich aufgestützt und mein Becken gekreist. Liegen wäre nun für mich nicht mehr möglich gewesen.
# Kenne dein WARUM
Ok, bis hierhin hast du gelesen und fragst dich vielleicht: Und wozu der ganze Heckmeck? Andere Frauen veranstalten auch kein Tamtam und das Baby kommt immer irgendwie raus.
Richtig, irgendwie kommen die Babys immer raus.
Aber: Es ist nicht egal, WIE dein Baby geboren wird und es ist nicht egal, WIE es DIR dabei ergangen ist.
Eine selbstgeplante, selbstbestimmte, positive Geburt ist lebensverändernd. Es macht etwas mit dir. Du platzt vor Stolz, du weißt, du kannst alles aus eigener Kraft schaffen.
Du hast aus eigenerer Kraft heraus GEBOREN, du hast dich nicht ENTBINDEN lassen.
Du bringst nicht nur dein Baby zur Welt, sondern auch du als Mama bist frisch geboren und startest deine Mama-Reise voller Selbstbewusstsein, Zuversicht und Liebe.
Und es kommt dann doch anders – habe einen Plan B
Vielleicht planst du eine Hausgeburt. Du hast eine liebe Hebamme gefunden, vielleicht auch eine Doula engagiert. Du hast Entspannungstechniken geübt, dich bestens mental auf deine Geburt vorbereitet.
Vielleicht hast du auch einen Geburtspool gemietet, die Geschwisterkinder wegorganisiert. Perfekte Planung, alles gut, was kann schon schiefgehen?
Jede Menge kann schiefgehen.
Hausgeburt geplant, aber deine Wehen setzen nicht ein
Bei einer geplanten Hausgeburt müssen deine Wehen frühestens 3 Wochen vor oder 2 Wochen nach deinem ET einsetzen. Sind 14 Tage seit ET vergangen und deine Wehen haben nicht eingesetzt, dann bleiben dir zwei Möglichkeiten: Du wartest weiter ab und bekommst dein Baby alleine zuhause oder: Du stimmst einer Einleitung im Krankenhaus zu.
Dies ist ein Szenario, auf das du dich einstellen musst und für das du einen Plan benötigst, z. B. solltest du eine Klinik aussuchen und dich dort pro forma anmelden, damit du im Falle einer Klinikgeburt dort bereits vorstellig warst.
Auch solltest du dich mental auf eine Klinikgeburt vorbereiten, auch wenn diese nicht deiner Planung einer Hausgeburt entspricht. Du solltest die Techniken, Tipps und Tricks der Frauen kennen, die selbstbestimmt und glücklich in der Klinik geboren haben.
Oder: Der Klassiker, es geht nicht weiter
Oder: Deine Wehen setzen planmäßig ein, deine Muttermund fängt an, sich zu öffnen, du veratmest deine Wehen wie aus dem Lehrbuch, du fühlst dich gut, doch dann: Es geht nicht weiter. Geburtsstillstand. Im Grunde ist ein Geburtsstillstand grundsätzlich erstmal nur eine Pause. Und Pausen sind legitim, vielleicht benötigt dein Baby eine Pause.
Wenn der Geburtsstillstand aber länger dauert, als er sollte, dann wird deine Hebamme die Verlegung in die nächste Klinik anordnen. Auch auf diese Situation musst du vorbereitet sein, um die Geburt auch in einer Klinik-Umgebung positiv zuende bringen zu können.
Wissen ist Macht – Warum Schmerzen entstehen
Zu wissen, was während des Geburtsvorgangs in deinem Körper passiert, nimmt dir die Angst vor dem Unbekannten.
Vor allem, wenn du zum ersten Mal schwanger bist, solltest du wissen, was dein Körper unter der Geburt tut.
Informiere dich über den Ablauf einer Geburt, den Sinn der Wehen und die einzelnen Phasen der Geburt.
Für einen ersten guten Überblick kann ich dir dieses Video empfehlen:
# Durchbreche den Angst-Anspannungs-Schmerz-Kreislauf
Überall hörst du von den unerträglichen Schmerzen, die Schwangere während der Wehen aushalten müssen. Aber weißt du auch, wie die unerträglichen Schmerzen entstehen?
Viele Frauen haben Angst vor der Geburt, vor allem, wenn es das erste Baby ist und man nicht weiß, was auf einen zukommt. Angst zu haben ist völlig normal, allerdings solltest du etwas gegen deine Angst tun, um eine leichte Geburt erleben zu können.
Empfindest du Angst, verkrampft sich dein Körper. Deine Gebärmuttermuskeln, die mit Kontraktionen deinen Muttermund öffnen sollen, verkrampfen ebenfalls und müssen gegen die Verkrampfung ankämpfen.
Das Kämpfen kostet deine Gebärmutter viel Kraft und es entstehen starke Schmerzen.
Hast du hingegen keine Angst und kannst dich gut entspannen, dann ist auch dein Körper und auch deine Gebärmuttermuskeln entspannt. Die notwendigen Kontraktionen deiner Gebärmutter können mit Leichtigkeit ablaufen, dein Muttermund öffnet sich leicht.
Du wirst die Kontraktionen spüren, aber du kommst gut mit ihnen zurecht. Du empfindest keine starken Schmerzen.
Der Schlüssel zu einer leichteren Geburt lautet also: Besiege deine Angst, lerne Entspannungstechniken und entspanne deinen Geist und deinen Körper während der Wehen.
Dein Kopf entscheidet – die 3 besten Tipps aus der mentalen Geburtsvorbereitung für eine leichte Geburt
Du bist, was du denkst und du erlebst, was du denkst. Ob du eine schöne, schmerzarme oder eine schreckliche, sehr schmerzhafte Geburt erleben wirst, hängt vor allem davon ab, wie gut du dich mental vorbereitet hast.
Deine mentale Geburtsvorbereitung ist dein Schlüssel zu einer Geburt mit wenig oder sogar ohne Schmerzen – ja, es gibt schmerzfreie Geburten! Ja, es gibt positive Geburten, ich habe sie selber erlebt.
# Die Angst vor der Geburt in Vorfreude umwandeln
Angst vor der Geburt zu haben, bewirkt, dass dein Kopf und dein Körper verkrampfen. Wenn du in freudiger Erwartung auf dein Baby bist, hilft dir das Glückshormon Oxytocin auf wunderbare Weise, eine sanfte und reibungslose Geburt zu erleben.
Wenn du dich sicher und entspannt fühlst, kann dein Körper dieses Liebeshormon freisetzen, das für eine komplikationsfreie Geburt unerlässlich ist.
Im Gegensatz dazu kann Angst das Stresshormon Adrenalin freisetzen, das die Wirkung von Oxytocin blockiert.
Doch keine Sorge! Indem du dich mental auf deine Geburt vorbereitest, kannst du deine Angst in Vorfreude umwandeln.
# Affirmationen – ich schaffe das!
Affirmationen sind positive Aussagen, die wir über bestimmte Aspekte in unserem Leben formulieren können und die wir laut sagen oder denken sollen. Hinter Affirmationen steckt das Prinzip der Macht der Gedanken.
Formulierst du täglich positive Aussagen über deine bevorstehende Geburt, dann dringen diese immer mehr in dein Unterbewusstsein ein und formen ein positives Geburtsmindset.
Positive Glaubenssätze über die Geburt pflanzen das Gefühl in deinem Gehirn, dass du eine wunderbare Geburt erleben wirst. Dein Geist entspannt sich immer mehr und dies wird auch dein Körper tun.
Und sicherlich weißt du bis hierher schon: Dein entspannter Körper kann dein Baby einfacher zur Welt bringen als ein verkrampfter.
Nimm dir täglich 5 Minuten am Tag Zeit, um deine Lieblingsaffirmationen laut zu sagen oder zu denken. Ich habe dir ein paar mitgebracht, die ich selber angewandt habe:
- Mein Körper ist zum Gebären geschaffen.
- Mein Baby und mein Körper arbeiten perfekt zusammen.
- Ich bin ruhig und entspannt.
- Ich vertraue meinem Körper und meinem Baby.
- Mein Muttermund öffnet sich leicht.
- Ich freue mich, bald mein Baby in den Armen zu halten.
- Ich bin die Welle.
# Visualisierungen
Visualisierungen sind eine weitere Technik der mentalen Vorbereitung auf die Geburt.
Du stellst dir deine Geburt vor. Wo bist du? Wer ist bei dir? Wie ist das Licht? Was machst du? Wie geht es dir, während du die Wehen veratmest?
Du stellst dir vor, wie du dich dem natürlichen Geburtsverlauf hingibst, deine Geburtsbegleiter dich unterstützen, wenn du dies möchtest, oder aber dich vollkommen in Ruhe lassen.
Mit deinen Wehen kommst du wunderbar zurecht, denn du hast die Atemtechniken gut geübt, dein Muttermund öffnet sich ohne Probleme, dein Baby wird ganz einfach geboren.
Glücklich und stolz hältst du dein Baby in deinen Armen.
Visualisiere deine Traumgeburt täglich. Manifestiere sie bis ins Detail, damit sie sich in deinem Unterbewusstsein festsetzen kann. Warum? Again: Dein Geist entspannt sich, dein Körper entspannt sich, du kannst dich fallen lassen, deine Körper kann seine Geburtsarbeit einfacher vollziehen, du wirst wenig Schmerzen spüren.
Geburtsvorbereitende Maßnahmen – 7 Tipps, um deinen Körper vorzubereiten
Stell dir vor, ein Läufer möchte bald einen Marathon laufen – aber er trainiert dafür nicht, er lässt es einfach auf sich zukommen. Denkst du, er wird den Marathon schaffen, ohne seinen Körper dafür trainiert zu haben? Genz bestimmt nicht.
Eine Geburt ist nicht weniger als ein großes sportliches Ereignis wie ein Marathon. Sie ist viel mehr, sie ist ein großes Lebensereignis, auf das du deinen Körper und deine Geburtsmuskeln vorbereiten solltest.
# Die Geburtsmuskeln trainieren
Wie alle Muskeln in deinem Körper kannst du auch deine Beckenbodenmuskeln trainieren und stärken.
In manchen Ländern Afrikas ist es üblich, dass schwangere Frauen ihren Beckenboden mithilfe von Kalebassen-Kürbissen dehnen und stärken.
Daraus entstand in Deutschland die Idee, einen Geburtstrainer zu entwickeln, mit dem der Beckenboden auf die Geburt vorbereitet werden kann: der Epino.
Ich selber habe mich mit dem Epino (Herzensempfehlung) auf meine drei Geburten vorbereitet.
Warum solltest du dich mit dem Epino auf deine Geburt vorbereiten?
- Durch das tägliche Training dehnst und lockerst du deine Beckenbodenmuskeln.
- Durch das Dehnen wird das Gewebe an die Belastung gewöhnt.
- Die Wahrscheinlichkeit für Geburtsverletzungen, z. B. ein Dammriss, wird reduziert.
- Durch die Dehnung bekommst du bereits eine Ahnung davon, wie es sich anfühlen wird, wenn der Kopf deines Babys durchtritt.
- Du fühlst in etwa die Dehnung wie beim Kopfaustritt und hast keine Angst mehr vor dieser großen Unbekannten.
Die Wirksamkeit des Epinos wurde von mehreren Studien belegt. Frauen, die sich mit dem Epino vorbereitet haben:
- Haben weniger Geburtsverletzungen.
- Erleben kürzere Geburten.
- Empfinden weniger Schmerzen.
# Dammmassage
Ergänzend zu deinem Training mit dem Epino oder aber auch unabhängig davon empfehlen viele Hebammen die tägliche Dammmassage mit einem Öl. Durch die Massage stärkst und dehnst du deinen Damm und beugst so Dammverletzungen vor.
# Heublumensitzbad für einen entspannten Beckenboden
Ein weiterer Klassiker zur Vorbereitung auf eine leichte Geburt ist das Heublumensitzbad. Heublumen habe eine durchblutungsfördernde und muskelentspannende Wirkung.
Die regelmäßigen Bäder können helfen, deine Beckenbogenmuskulatur zu lockern und machen deinen Muttermund weicher, sodass sich dieser leichter öffnen kann.
Und auch dein Damm profitiert von den Bädern, sodass du auch hier wieder Dammverletzungen vorbeugen kannst.
Ab der 38. SSW kannst du mit dem Heublumensitzbad beginnen und diesen 1-2 mal pro Woche durchführen.
Da die Sitzbäder Wehen auslösen können, solltest du nicht vor der 38. SSW beginnen. Je näher dein Entbindungstermin rückt, umso öfter kannst du die Bäder durchführen.
# Zucker reduzieren – weniger Schmerzen mit der Louwen-Methode
Wir essen viel mehr Zucker als unsere Vorfahren, viel, viel mehr. Eine Theorie besagt, dass der übermäßige Zuckerkonsum dafür sorgt, dass unsere Körperfunktionen nicht mehr so gut ablaufen können wie noch in der Zeit, als die Menschen viel weniger bis gar keinen Zucker konsumiert haben.
Die Theorie besagt, dass dein Körper seine Geburtsarbeit nicht optimal ausführen kann, wenn er überzuckert ist. Der Gynäkologe Prof. Dr. Frank Louwen, auf den diese Ernährungsform zurückgeht, empfiehlt ab der 32. SSW Zucker und Weißmehlprodukte zu reduzieren bzw., wer dies schafft, komplett darauf zu verzichten.
Der Vorteil ist, dass dein Insulinspiegel nicht so rasant ansteigt, dein Blutzuckerspiegel also konstant bleibt.
Doch warum ist es wichtig, dass du deinen Blutzuckerspiegel konstant hältst?
Ab der 35. SSW schüttet dein Körper vermehrt das Gewebshormon Prostaglandin aus. Dieses Hormon steuert u. a. die Reaktion auf Schmerzen und beschleunigt die Reifung des Muttermundes. Wird in deinem Körper nun zeitgleich viel Insulin freigesetzt, dann kann Prostaglandin seine Wirkung nicht entfalten, weil es vom Insulin behindert wird.
# Himbeerblättertee – der Klassiker in der Geburtsvorbereitung
Ob Himbeerblättertee tatsächlich die Geburt erleichtern kann, wird unter Hebammen hitzig diskutiert. Viele Hebammen schwören auf die krampflösende und wehenfördernde Wirkung des Tees und empfehlen, den Tee täglich in den letzten Schwangerschaftswochen zu trinken, konkret: 1-2 Tassen ab der 36. SSW.
Traditionell wird Himbeerblättertee folgende positive Eigenschaften in der Geburtsvorbereitung nachgesagt:
- Durchblutung des Beckens,
- Kräftigung der Gebärmuttermuskulatur,
- Lockerung des Muttermundes,
- Weniger starke Wehenschmerzen durch die entkrampfende Wirkung,
- Lockerung des Damms und damit Vorbeugung von Dammrissen,
- Wirkt wehenförderd, d. h., vor allem, wenn du deinen Geburtstermin überschritten hast, kannst du den Tee trinken, um das Eintreten der Wehen zu unterstützen.
Ob Himbeerblättertee tatsächlich dazu beitragen kann, dass du eine leichtere Geburt erlebst, ist nicht belegt. Die Wirkung des Tees wird lediglich vermutet, bewiesen ist sie aber nicht.
Es wurden zahlreiche Studien zur Wirkung des Tees durchgeführt, lediglich in einer wird behauptet, dass der Tee positive Auswirkungen auf die Geburt haben kann. Alle anderen Studien konnten die positiven Wirkungen, die Himbeerblättertee nachgesagt werden, nicht eindeutig bestätigen.
# Akupunktur
Die Akupunktur ist Teil der traditionellen chinesischen Heilmedizin und erfreut sich auch bei uns immer größerer Beliebtheit. Akupunktur wird von Hebammen für die Geburtsvorbereitung empfohlen und zwar aus folgenden Gründen:
- Trägt zur Reifung des Gebärmutterhalses bei,
- lockert das Gebärmuttergewebe,
- dadurch können die Eröffnungswehen effektiver arbeiten und die Eröffnungsphase verkürzen,
- einer Studie zufolge kann sich die Geburtsdauer um durchschnittlich 2 Stunden verkürzen,
- setzt Energie im Körper frei, wodurch die Schwangere mental gestärkt wird.
Geburtsvorbereitende Akupunktur wird ab der 36. SSW empfohlen und sollte bis zur Geburt 1 mal wöchentlich durchgeführt werden.
Ich habe Akupunktur zur Geburtsvorbereitung in meiner ersten Schwangerschaft durchgeführt. Ich hatte lediglich eine Sitzung und habe mein Baby innerhalb 10 Stunden nach Eintreten der ersten Wehe geboren.
Die erste Geburt einer Frau dauert durchschnittlich 13 Stunden, sodass ich mit 10 Stunden also ganze 3 Stunden weniger gebraucht habe.
Ob dies allerdings auf die geburtsvorbereitende Akupunktur zurückzuführen ist, kann ich natürlich nicht sagen, da ich ja nicht weiß, wie meine erste Geburt ohne die Akupunktur verlaufen wäre.
# Verzehr von Datteln
Jetzt habe ich einen mega Tipp für dich, den ich selber bis vor Kurzem nicht kannte, ihn aber in der Recherche für diese Artikel aufgespürt habe.
Ich finde diesen Tipp deshalb so toll, weil Studien die Wirksamkeit tatsächlich belegen konnten und du ihn ganz einfach für eine leichte Geburt anwenden kannst.
Studien zufolge solltest du in den letzten 4 Wochen deiner Schwangerschaft täglich 6 Datteln essen. Der Verzehr dieser leckeren, vitaminreichen Frucht soll folgende Wirkungen haben:
- Kürzere Geburt
- Kürzere Austreibungsphase
- Höhere Wahrscheinlichkeit eines spontanen Wehenbeginns
- Damit geringere Wahrscheinlichkeit für eine medizinische Einleitung
Klingt zu schön, um wahr zu sein, oder? Tatsächlich konnten mehrere Studien die Wirksamkeit vom Verzehr von Datteln in den letzten 4 Wochen der Schwangerschaft belegen.
Juhu, wie toll! Wenn ich nochmal ein Baby bekommen sollte (was nicht passieren wird ;)), dann würde ich meine 6 Datteln täglich sehr gerne essen und mich auf meine leichte Geburt freuen.
Lust auf meine 3 Lieblingsdattelrezepte? Dann lies hier meinen Artikel über Datteln essen in der Schwangerschaft und probiere meine leckeren Rezepte aus.
Wehen effektiv veratmen – die 2 effektivsten Atemtechniken für eine leichte Geburt
Alle Welt redet davon, dass man die Wehen veratmen muss. Wie aber musst du atmen, damit du die Wehen nicht bloß aushältst, sondern so nutzt, dass sie ihre Wirkung optimal entfalten können?
# Die Ruheatmung
Das Prinzip der Ruheatmung kommt aus dem Hypnobirthing.
Die Ruheatmung wendest du zu Beginn der Geburt an, wenn deine Wehen noch weniger intensiv sind.
Du atmest tief durch die Nase ein, zählst in Gedanken z. B. bis 4, und atmest durch Mund oder Nase doppelt so lange wieder aus.
Da eine Wehe zu Beginn ca. 30-45 Sekunden anhält, führst du die Ruheatmung also 3-4 mal während einer Wehe durch.
# Die Wellenatmung
Die Wellenatmung ist ebenfalls eine Technik aus dem Hypnobirthing. Sobald deine Wehen stärker und länger werden und die Wehenpausen kürzer, wechselst du von der Ruheatmung in die Wellenatmung.
Der Unterschied zur Ruheatmung ist, dass du gleich lang ein- und wieder ausatmest. Zum Beispiel zählst du gedanklich beim Einatmen bis 6 und beim Ausatmen ebenfalls wieder bis 6 (alternativ bis 4, oder 8, oder 10, je nach dem, wie lange du ein- und wieder ausatmen kannst).
Durch das gleichlange Ein-und Ausatmen wird deine Gebärmutter optimal mit Sauerstoff versorgt.
In den Wehenpausen atmest du in deinem normalen Rhytmus weiter.
Es geht endlich los – 8 Tipps für sofort weniger Schmerzen bei der Geburt
# Entspannter Mund = entspannter Muttermund
Wusstest du, dass zwischen deinem Mund und deinem Muttermund eine direkte Verbindung besteht? Aus der Wissenschaft wissen wir, dass eine neuromuskuläre Verbindung zwischen deinem Mund und deinem Muttermund besteht.
Wie aber kann dir diese Erkenntnis nun deine Geburt erleichtern? Wenn du deinen Kiefer bzw. deine Mundpartie während der Geburt entspannst, entspannst du gleichzeitig auch deinen Muttermund.
Ein entspannter Muttermund wiederum kann sich leichter und unter weniger starken Schmerzen einfacher öffnen.
Um einen grundentspannten Kiefer während der Geburt zu haben, solltest du die Entspannung deines Mundes in den letzten Wochen deiner Schwangerschaft gezielt täglich für 5 min üben, damit du deinen Mund unter der Geburt direkt entspannen kannst.
# Tönen
Die Verbindung zwischen Mund und Muttermund zeigt sich auch wieder, wenn Frauen berichten, dass ihnen das Tönen bzw. Singen während der Wehen geholfen hat, mit dem Wehenschmerz umzugehen.
Wie genau funktioniert das Tönen während der Wehen?
Spürst du, dass sich die nächste Wehe ankündigt, wirst du diese mit der Ruhe- oder der Wellenatmung veratmen. Die Ruheatmung wendest du in der frühen Phase der Geburt an, die Wellenatmung in der späteren Phase, wenn deine Wehen schon stärker sind.
Du atmest tief ein und hältst deine Mundpartie währenddessen entspannt. Du atmest die Luft durch einen geöffneten Mund auf ein langes „Ahhhhhh“ oder „Ohhhhh“ wieder aus. Das Tönen unterstützt die Entspannung deines Mundes und entspannt so wiederum deinen Muttermund.
Vor allem in der letzten Phase der Geburt tönen viele Frauen intuitiv, um sich die Wehen zu erleichtern. Das lautstarke Veratmen deiner Wehen ist völlig normal und es sollte dir auf keinen Fall peinlich sein.
Viel mehr musst du dir klar machen, dass es wichtig ist, dass du deiner Intuition folgst und das tust, was dir während der Wehen gut tut.
# Weniger Schmerzen mit dem Geburtskamm
Hebammen und Doulas schwören drauf – so einfach, so effektiv: Der Geburtskamm, auch Wehenkamm genannt. Du hältst während der Wehen deinen Geburtskamm in der Hand und drückst ihn.
Dabei werden bestimmte Akupressurpunkte deiner Handinnenfläche stimuliert, was wiederum Schmerzen lindern kann.
Indem du dich auf den Druck des Kamms in deiner Hand konzentrierst, leitest du deine Gedanken weg vom Wehenschmerz und spürst diesen weniger stark.
Ich selber kannte den Geburtskamm bis jetzt nicht, finde ihn aber, ohne dass ich ihn selber ausprobieren konnte, jetzt schon genial.
Hier kannst du einen ausführlichen Artikel über den Wehenkamm lesen: Geburtskamm Anwendung.
Wir haben hier das Prinzip der Schmerzweiterleitung: Indem du einen Gegendruck erzeugst (das Drücken deines Kamms), lenkst du die Schmerzen der Wehen in deine Hand.
Instinktiv tat ich dies während meiner Geburten ebenfalls, allerdings ohne den Geburtskamm: Ich drückte die Hände meines Mannes, als ich während meiner 2. Geburt in der Geburtswanne saß.
Ich stützte mich bei meiner 3. Geburt während jeder Wehe auf die Lehne unserer Sitzbank, um den Schmerz in meine Hände zu leiten.
# Das TENS-Gerät
TENS steht für Transkutane Elektrische Nerven Stimulation, dabei handelt es sich vereinfacht ausgedrückt um eine Reizstromtherapie, um Schmerzen zu lindern. Reizstrom wird bereits erfolgreich zur Linderung von Schmerzen in anderen Bereichen eingesetzt.
Die Nutzung von Reizstrom zur Linderung von Geburtsschmerzen wird immer bekannter und beliebter.
Die positive Wirkung auf den Wehenschmerz ist in Studien nachgewiesen worden.
Deine Vorteile bei der Nutzung des TENS-Geräts:
- TENS funktioniert über die Haut, nicht invasiv. Es gelangen keine Medikamente zu dir oder deinem Baby.
- Du steuerst das TENS-Gerät deinem Empfinden nach selber.
- Mit dem Gerät empfindest du nachweislich weniger Schmerzen.
- Dadurch, dass du weniger Schmerzen empfindest, kannst du dich besser entspannen.
- Ist dein Körper entspannt, kann er die Wehen effektiver nutzen.
- Dies wiederum kann die Dauer der Geburt um bis zu 5 Stunden verkürzen.
# Go with the Schwerkaft – probiere verschiedene Geburtspositionen aus
Eine gebärende Frau bewegt sich instinktiv so, wie es ihr unter den Wehen damit am besten geht. Sofern du in einem Umfeld gebärst, dass dir wohlgesonnen ist und dir unter der Geburt deine nötige Ruhe gibt, kannst du dich natürlich so bewegen, wie es dir gut tut.
Ein sehr einfaches, aber effektives Mittel, um den Geburtsschmerz zu lindern, ist, verschiedene Geburtspositionen auszuprobieren.
Viele Frauen nutzen instinktiv die Schwerkraft und gehen während der Austrittsphase z. B. in den Vierfüßlerstand oder bringen ihr Baby im Stehen zur Welt. Andere Frauen hingegen fühlen sich wohler, wenn sie liegen können.
Höre auf deinen Körper, bewegen dich so, wie es dir gut geht, alleine das kann den Wehenschmerz bereits lindern.
# Keine falsche Scham – urinieren und Stuhlgang – lass es raus, schaffe Platz für dein Baby
Viele Frauen machen sich Gedanken darüber, dass sie während der Wehen oder beim Pressen „mal müssen“. Dabei sind Ausscheidungen unter der Geburt ganz normal und sogar sehr nützlich.
Dein Geburtskanal ist direkter Nachbar deines Enddarms. Da dein Baby nun zwangsläufig an deinem Enddarm vorbei muss, benötigt dein Baby Platz.
Da dein Baby also Platz benötigt, entleert sich dein Körper kurz vor der Geburt meist sowieso von selber. Aber auch während der Wehen ist es wichtig, dass du keinen unnötigen Ballast mit dir rumschleppst und so oft auf Toilette gehst, wie es dir gut tut.
# Warmes Wasser kann Wunder wirken
Warmes Wasser entspannt deinen Körper. Kein Wunder, dass vielen schwangeren Frauen geraten wird, während der Wehen in die Badewanne zu gehen, um sich zu entspannen. Tatsächlich kann warmes Wasser dir während der Geburt auf viele Arten nützlich sein:
- Du kannst dich besser entspannen, dadurch kann dein Körper deine Wehen effektiver nutzen.
- Du empfindest den Wehenschmerz also weniger stark.
- Die Eröffnungsphase kann sich verkürzen.
Wenn deine Geburt also los gehst und du so lange es geht zuhause bleiben möchtest, dann kannst du, sofern vorhanden, in deine Badewanne steigen und testen, ob dir das warme Wasser hilft, mit deinen Wehen umzugehen.
Du hast keine Badewanne, hättest aber gerne die Möglichkeit, während deiner Wehen zu baden oder dein Baby sogar im Wasser auf die Welt zu bringen? Miete dir einen Geburtspool!
Frage in der Klinik deiner Wahl vorab nach, ob Geburtswannen zur Verfügung stehen.
Wichtig: Warmes Wasser kann für viele Schwangere wohltuend wirken, das heißt aber nicht, dass das auch bei dir so sein muss.
Viele Kliniken haben Geburtspools, diese müssen aber nicht zwingend frei sein, wenn du einen benötigst.
Was möchte ich dir damit sagen? Probiere das Baden während der Wehen gerne aus, wenn du die Gelegenheit dazu hast. Stelle dich aber auch darauf ein, dass du dich vielleicht unwohl im Wasser fühlen wirst und dort schnell wieder raus möchtest 😉
Oder dass der Geburtspool der Klinik vielleicht besetzt ist.
Versteife dich niemals auf einen Plan, sondern bleiben gedanklich immer flexibel. Geburt ist nie vollends planbar.
Bonus: die schmerzfreie Geburt – die 4 Schlüssel nach Jobina Schenk
Jobina Schenk ist die Meisterin der Geburt. In ihrem Buch Meisterin der Geburt (absolute Herzensempfehlung!) beschreibt Jobina die 4 Schlüssel, die dir helfen können, eine Geburt ohne Schmerzen zu erleben.
Jobina Schenk ist neben Sarah Schmid die Pionierin der geplanten Alleingeburt in Deutschland.
Ich habe keine Alleingeburt geplant, habe aber durch Jobinas Tipps viel gelernt und unter der Geburt anwenden können.
Mit diesen 4 Techniken kannst auch du eine schmerzfreie Geburt erleben:
# Körpereigene Schmerzstiller
Jobina verweist in ihrem Buch auf Micael Odent und Grantly Dick-Read, die die Zusammenhänge einer schmerzfreien Geburt über die Biologie, Biochemie und Physiologie des Körpers beschreiben.
Es ist davon auszugehen, dass der weibliche Körper die richtige Zusammensetzung von Hormonen und körpereigenen Schmerzstillern kennt und diese unter bestimmten Bedingungen freisetzen kann.
Voraussetzung für das Freisetzen deiner körpereigenen Schmerzstiller ist:
- Keine Angst zu haben,
- Entspannung,
- ein geschützter Ort, an dem du dich deiner Geburtsarbeit ungestört hingeben kannst.
Du siehst, dass wir nun fast am Ende unserer 40 Tipps für eine leichte Geburt angekommen sind und wir nun doch im Grunde wieder auf den Anfang zurückgehen, wenn wir also feststellen, dass Furchtlosigkeit, Entspannung und ein geschützter Ort essentiell sind für eine Geburt ohne Schmerzen.
# Gate-Control-Theorie – den Schmerz umleiten
Die Gate-Control-Theorie geht auf Ronald Melzack und Patrick D. Wall zurück. Sie besagt, dass der Schmerz durch bestimmte Mechanismen blockiert werden kann und so gar nicht erst beim Gehirn ankommt.
Bedeutet: Kommt der Schmerz nicht bei deinem Gehirn an, spürst du ihn auch nicht.
Der Schmerz müsste theoretisch durch ein Tor (engl.: „gate“), um im Gehirn als Schmerz wahrgenommen zu werden. Lässt das Tor den Schmerz nicht passieren, gibt es keinen wahrnehmbaren Schmerz. Kerngedanke der Theorie ist, dass die dicken Nervenfasern die Tore schließen, während die dünnen sie öffnen. Diesen Schutzmechanismus wenden wir im Alltag sogar ziemlich häufig an. Stoßen wir uns z. B. mit dem Ellenbogen, halten wir die schmerzende Stelle sofort fest und üben mit der Hand einen Druck aus.
Jobina Schenk, Meisterin der Geburt, 2016
Bedeutet für dich: Versuche den Wehenschmerz durch Gegendruck umzuleiten, sodass der Schmerzreiz das Tor zu deinem Gehirn nicht passieren kann und du ihn nicht oder weniger wahrnimmst.
Ich habe dies getan, indem ich die Wehen im Stehen mit kreisenden Hüften veratmet habe und mich dabei auf unsere Sitzbank aufgestützt habe. Durch das Aufstützen habe ich den benötigten Gegendruck erzeugt.
Jobina Schenk berichtet, dass sie durch das Pressen ihres Gesäß an einen Türrahmen den benötigten Gegendruck erzeugt hat.
# Frei fließende Energie ohne körperliche, emotionale und mentale Blockierungen
Ein weiterer, aber völlig anderer Ansatz für Schmerz und seine Bedeutung findest du in der chinesischen Heilkunst. Hier heißt es: Schmerz entsteht, wenn Energie nicht frei fließen kann.
Auf die Geburt bezogen, kann dies das Folgende heißen:
- Energie kann nicht fließen, wenn du in eine Position gedrängt wirst, z. B. liegen musst.
- wenn Messgeräte, wie z. B. CTG-Gurte oder intravenöse Zugänge, deinen Energiefluss blockieren.
- wenn durch Angst Anspannung entsteht.
Blockierte Energie kann bei deinen Gebärmutter- und Beckenbodenmuskeln einen Sauerstoffmangel hervorrufen, wodurch Schmerzen entstehen können.
Versuche also, unter der Geburt frei von körperlichen, emotionalen und mentalen Blockaden zu sein, damit deine Geburtsenergie optimal fließen kann.
# Außerkörperliche Erfahrung
Wir sind fast am Ende, darf es noch etwas mehr sein? Dann wird es jetzt spirituell 😉
Wenn du dich in einem Zustand vollkommener Entspannung befindest, kann es sein, dass sich deine Seele von deinem Körper trennt. Dies nennt man außerkörperliche Erfahrung. Deine Seele tritt aus deinem Körper hinaus und du siehst dir selber bei deiner Geburt zu.
Kling freaky? Finde ich auch 😉 Aber: Es sind nur deine Gedanken, die deine Grenzen schaffen.
Tatsächlich haben schon viele Patienten während einer OP berichtet, außerhalb ihres Körpers gewesen zu sein und sich selber auf dem OP-Tisch liegen gesehen zu haben.
Es scheint also möglich zu sein – nein, ich selber habe das nicht erlebt – geistig aus dem körperlichen Schmerz heraustreten zu können.
Alle Tipps heruntergebrochen – meine ultimativen Top 3 Tipps für eine leichte Geburt
Wenn du bis hierher gelesen hast, dann zeigt das, dass du auch eine leichte, schmerzarme Geburt erleben möchtest.
Nun hast du aber sooooo viele Tipps von mir bekommen und weißt gar nicht, wo du anfangen sollst?
Das verstehe ich! Deswegen habe ich dir meine Top 3 mitgebracht, die deine essentielle Basis bilden sollten. Arbeite zunächst ausschließlich mit diesen Top 3 und mache erst dann weiter, wenn du dich hier sicher fühlst.
Die drei wichtigsten Zutaten für deine leichte Geburt lauten:
# Besiege deine Angst
Dein Körper kann seine Geburtsarbeit nicht verrichten, wenn du Angst hast. Ein verängstigter Körper kann nicht entspannt sein. Eine verkrampfte Gebärmutter kann nicht richtig arbeiten, du wirst große Schmerzen empfinden.
Wenn du Angst vor der Geburt hast, dann musst du als erstes deine Angst loswerden. Wie das funktioniert liest du hier: Angst vor der Geburt – was tun?
# Habe einen geschützten Geburtsort
Du musst entspannt sein, um eine leichte Geburt erleben zu können. Entspannen kannst du am besten an einem Ort, an dem du dich wohl und geliebt fühlst.
Überlege, ob eine Hausgeburt oder eine Geburt im Geburtshaus für dich infrage kommt. Bei außerklinischen Geburten ist die Wahrscheinlichkeit, eine leichte Geburt zu erleben, viel höher als in einer Klinik.
Du kannst oder möchtest nicht zuhause oder in einem Geburtshaus gebären? Vielleicht findest du keine Hausgeburtshebamme oder es gibt kein Geburtshaus in deiner Nähe?
In dem Fall mache deine Wunschklinik zu deinem geschützten Geburtsort, indem du Geburtsbegleiter mitnimmst, die deinen Schutzraum für dich erhalten.
Recherchiere, ob deine Wunschklinik Verträge mit Beleghebammen hat und engagiere eine Doula, die für dich einsteht und dich unterstützt.
# Bereite dich mental auf deine Geburt vor
Jennifer von Geburt mit Flow sagt: 90 % deiner Geburt findet im Kopf statt. Mache die mentale Geburtsvorbereitung zu deiner Priorität, um eine leichte Geburt erleben zu können. Lies hierzu weiter in meinem Artikel: Mentale Geburtsvorbereitung.
Ich wünsche dir die für dich beste Geburtserfahrung. Es ist nicht egal, wie dein Baby geboren wird und es ist nicht egal, wie du dein Baby auf die Welt bringst.
Lust auf noch mehr Tipps und Tricks für deine positive Geburt?
Dann lies direkt in meinen anderen Blogartikeln weiter, hier geht’s lang: Nerdmothers Blog.