Du bist auf den Geburtstrainer Epino gestoßen und möchtest nun entscheiden, ob du dich mit ihm auf deine anstehende Geburt vorbereiten solltest?

Mit diesem Artikel möchte ich dir bei deiner Entscheidung helfen, denn ich habe umfassende Erfahrungen mit dem Epi-No gesammelt, weil ich mich damit auf meine 3 Geburten vorbereitet habe.

In diesem Artikel klären wir:

  • Was ist der Epino und wie wendest du ihn an?
  • Was sind die Vor- und Nachteile in der Anwendung?
  • Warum habe ich den Epino genutzt und welche Erfahrungen habe ich damit gemacht?
  • Alle Fragen rund um die Geburtsvorbereitung mit dem Epino in meinem Erfahrungsbericht für dich zusammengefasst.

Lass uns direkt starten!

Was ist der Epino?

Die Abkürzung Epi-No steht für Episiotomie (das ist der Fachbegriff für „Dammschnitt“) und das No bedeutet ganz simpel „nein“.

Der Begriff soll demnach ausdrücken, dass der Epino Dammschnitten (und Dammrissen) bei der Geburt vorbeugen soll.

Es handelt sich um ein medizinisches Trainingsgerät, das primär zur Geburtsvorbereitung eingesetzt wird.

Es gibt ein Basis-Gerät nur zur Geburtsvorbereitung (Epino Delphine) und ein Plus-Gerät (Epino Delphine Plus), das du zusätzlich für die Rückbildung nach der Geburt verwenden kannst.

Mit dem Epino kannst du deine Beckenbodenmuskulatur stärken und das Gewebe rund um deinen Damm dehnen und damit für die Geburt flexibler machen.

Dammverletzungen vorbeugen

Das Training hilft Dammrissen vorzubeugen und die Wahrscheinlichkeit eines Dammschnitts zu verringern.

Statistisch reißt jede zweite Frau unter der Geburt im Damm. Der Dammriss ist die häufigste Geburtsverletzung, ca. 50% aller Frauen sind betroffen, bei Erstgebärenden ist die Verletzung noch häufiger.

Lies auch gerne meinen ausführlichen Artikel zum Thema

Geburtsverletzungen vorbeugen.

Durch das Training mit dem Epino, das du frühestens ab der 38. SSW beginnen solltest, dehnst du deine Geburtsmuskulatur, simulierst den Austritt des Köpfchens und bereitest dein Gewebe so auf die anstehende Geburt vor.

Die Austreibungsphase simulieren

Der Austritt des Babyköpfchens am Ende der Geburt und die unglaubliche Dehnung der Scheide – das hat mir persönlich ganz schön Angst gemacht, vor allem in der ersten Schwangerschaft.

Mit dem Epino wird genau dieser Vorgang durch das Aufpumpen und anschließende Rausgleiten des Ballons simuliert.

Der Geburtstrainer ermöglicht dir, deinen Beckenboden zu spüren und mit ihm den Ballon aus deiner Scheide zu schieben.

Du übst während des Trainings mit dem Epi-No also bereits das Herausschieben des Köpfchens.

Wie funktioniert der Epino?

Beim Epi-No handelt es sich um einen kleinen, sterilen, aufblasbaren Ballon aus Silikon, der an eine Handumpe angeschlossen ist.

Beim Modell Delphine Plus ist zusätzlich eine Druckanzeige angebracht, mit der du deinen Fortschritt kontrollieren kannst.

Diese Druckanzeige zeigt dir, wie stark du deinen Beckenboden anspannst, weshalb die Plus-Variante auch für die Rückbildung nach der Geburt geeignet ist.

Die Basis-Variante ohne Druckanzeige ist nur für die Geburtsvorbereitung ausgelegt, reicht aber dafür völlig aus.

Hier siehst du beide Varianten im Vergleich, die Plus-Variante mit Druckanzeige:

Epino Delphine ohne Druckanzeige und Epino Delphine Plus mit Druckanzeige
Epino Delphine und Epino Delphine Plus im Vergleich – nerdmothers.de

Kurz gefasst führst du den Ballon in deine Scheide ein und pumpst ihn soweit auf, bis du eine leichte Dehnung spürst. Du behältst ihn so für einige Minuten in deiner Scheide und lässt ihn dann hinaus gleiten.

Schauen wir uns die Anwendung des Epi-No nun im Detail an.

So geht’s – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die Anwendung des Epi-No ist kinderleicht:

Schritt 1: Vorbereitung

Wasche deine Hände und den Ballon gründlich mit klarem Wasser.

Prüfe, ob der Ballon intakt ist.

Suche dir einen ruhigen Ort, an dem du dich entspannen kannst und ungestört bist, z. B. dein Bett oder das Sofa.

Finde eine bequeme Position. Die meisten Frauen bevorzugen es, während des Trainings zu liegen.

Optional: Manche Frauen bevorzugen es bzw. finden es hygienischer, dem Ballon ein Kondom überzuziehen und Gleitgel zu nutzen.

Probiere gerne aus, welches Gefühl du dabei hast. Gleitgel kann natürlich beim Einführen und Herausgleiten unterstützen.

Ich persönlich habe kein Kondom und kein Gleitgel verwendet.

Schritt 2: Einführung des Ballons

Zunächst solltest du dich an das Gefühl des Ballons in deiner Scheide gewöhnen.

Dazu pumpst du ihn minimal auf, um ihn bequem einführen zu können.

Wichtig: Führe den Ballon nur zu Hälfte maximal 3/4, nicht ganz (!) in deine Scheide ein.

Spanne deinen Beckenboden an, halte die Spannung für ca. 10 Sekunden.

Entspanne deinen Beckenboden wieder und behalte den Ballon in deiner Scheide.

Wiederhole dies ca. 3 mal, um dich zunächst an das Gefühl das Ballons in deiner Scheide zu gewöhnen und um deinen Beckenboden zu spüren.

Lasse den Ballon nun aus deiner Scheide rausgleiten, indem du ihn mit deinem Beckenboden rausdrückst.

Schritt 3: Aufpumpen des Ballons und langsame, erste Dehnungen

Du führst den Ballon wieder zur Hälfte in deine Vagina ein.

Nun probierst du eine erste, behutsame Dehnung aus, indem du den Ballon mit der Handpumpe etwas aufpumpst.

Pumpe nur so weit, wie es sich für dich angenehm anfühlt.

Sobald du die Spannung auf deinem Gewebe gut spürst, hörst du auf zu pumpen.

Halte den Ballon nun für ca. 10 min in deiner Scheide.

Wichtig: Der Ballon tendiert dazu, rauszurutschen. Dies kannst du verhindern, indem du ihn mit deiner Hand festhältst oder deine Beine kreuzt.

Schritt 4: Nutze die Zeit zum Entspannen

Entspannung ist essentiell für eine leichte Geburt. Nutze die 10 min, um dich zu entspannen.

Mache Atemübungen, meditiere oder verbinde dich mit deinem Baby.

Weitere Möglichkeiten, dich mental auf deine Geburt vorzubereiten, findest du hier:

Mentale Geburtsvorbereitung

Schritt 5: Den Ballon herausgleiten lassen

Sobald 10 min um sind, versuchst du, den Ballon vorsichtig aus deiner Scheide rausgleiten zu lassen, vergleichbar damit, wie du das Babyköpfchen herausschieben würdest.

Wichtig: Wenn du das Gefühl hast, dass das Rausgleiten lassen dir nicht ohne Schmerzen gelingen wird, dann lass mit dem Luftablassventil etwas Luft aus dem Ballon raus, um ihn zum Rausgleiten lassen etwas zu verkleinern.

Damit du trotzdem weißt, wie viele cm du beim Aufpumpen geschafft hast, zähle am besten, wie oft du gepumpt hast. 1 mal pumpen entspricht 0,5 cm.

Variante: Anstatt den Ballon 10 min, d. h., relativ lange in deiner Scheide zu lassen, kannst du ihn auch jeweils nur kurz drin lassen, z. B. nur 2-5 min, ihn herausgleiten lassen und den Vorgang dann wiederholen.

Beispiel:

Eine Trainingseinheit könnte 2 Vorgänge à 10 min, die du den Ballon in deiner Scheide lässt, umfassen.

Oder: 4 Vorgänge mit jeweils 5 min Verweildauer.

Hier kommt es darauf an, wie oft du das Herausgleiten des Ballons üben möchtest.

Du kannst beide Varianten auch jeden zweiten Tag abwechseln.

Schritt 6: Übe täglich und versuche dich zu steigern

Wiederhole die Schritte 3-5 mindestens einmal am Tag ab deiner 38. SSW.

Du kannst bis zu 3 mal am Tag trainieren.

Versuche, dich stetig zu steigern, indem du den Ballon vorsichtig immer etwas mehr aufpumpst.

Du wirst feststellen, dass du dich bereits nach wenigen Tagen an das gedehnte Gefühl in deiner Scheide gewöhnt hast und kannst dir ungefähr vorstellen, wie sich das Köpfchen beim Austritt aus deiner Scheide anfühlen wird.

Du wirst deinen Beckenboden immer besser spüren und kannst das Mitschieben des Köpfchens in der letzten Phase der Geburt sehr gut mit dem Epino simulieren.

Achtung: Gehe beim Aufpumpen niemals über deine Schmerzgrenze. Es ist normal, wenn du eine Spannung und ein Brennen spürst, es sollte aber keine Schmerzen verursachen.

Schritt 7: Reinigung und Desinfektion des Ballons

Wasche und desinfiziere den Ballon nach dem Training gemäß Gebrauchsanweisung.

Optional Schritt 8: Ergänzende Dammmassage

Eine sinnvolle Ergänzung zu deinem Training mit dem Geburtstrainer ist eine Dammmassage.

Hebammen empfehlen die Dammmassage, um das Gewebe rund um deinen Damm geschmeidig und elastisch zu halten.

Die Dammmassage ist genauso wie die Nutzung des Epi-Nos eine Methode, um Geburtsverletzungen vorzubeugen.

Lies gerne meinen ausführlichen Artikel zum Thema

Geburtsverletzungen vorbeugen

um zu erfahren, wie genau du eine Dammmassage durchführen kannst.

Wie viele cm Durchmesser sind ein gutes Ergebnis?

Gut und schlecht gibt es beim Training mit dem Epino nicht.

Was zählt, ist, dass du kontinuierlich, am besten täglich, übst, um dein Gewebe bestmöglich auf die Dehnung bei der Geburt vorzubereiten.

Jeden Tag, den du übst und die Dehnung durchführst, hilft deinem Gewebe, sich an die Belastung zu gewöhnen.

Deinen Fortschritt kannst du mit der beigefügten Mess-Schablone verfolgen, so sieht sie aus:

Mess-Schablone Geburtsvorbereitung mit dem Epino
Mess-Schablone Geburtsvorbereitung mit dem Epino – nerdmothers.de

Wenn du auf 6-7 cm Durchmesser kommst, hast du schon viel geschafft.

Optimal und das Maximum sind 8-10 cm Durchmesser, dies entspricht auch ungefähr dem Durchmesser des Köpfchens deines Babys.

Woher weißt du, bei wie vielen cm du bist?

Vielleicht fragst du dich, während du den Ballon in deiner Scheide aufpumpst, bei wie vielen cm du bist, da du es von außen ja nicht sehen kannst.

Einmal Pumpen entspricht 0,5 cm, wenn du also 12 mal pumpst, bist du bei 6 cm.

Setz dich nicht unter Druck

Am Ende ist es nicht relevant, dass du die vorgegebenen 8-10 cm schaffst.

Ich selber habe lediglich 7 cm geschafft und habe mich trotzdem sehr gut vorbereitet gefühlt.

Gibt es Studien, die die Wirksamkeit belegen?

Ja, die Wirksamkeit des Epi-No wird durch zahlreiche Studien belegt.

Hier kannst du dir die Studien im Detail durchlesen: Studien zur Wirksamkeit des Epinos.

Die wichtigsten Erkenntnisse der durchgeführten Studien und damit die Vorteile der Geburtsvorbereitung mit dem Gerät sind:

  • Die Wahrscheinlichkeit für einen Dammschnitt sinkt.
  • Die Wahrscheinlichkeit eines Dammrisses sinkt.
  • Die Dauer der Austreibungsphase verkürzt sich erheblich.
  • Die Wahrscheinlichkeit für eine Zangen- oder Saugglockengeburt sinkt.
  • Der Bedarf nach Schmerzmitteln sinkt.
  • Trainierte Frauen benötigen seltener eine PDA.
  • Die Angst vor der Geburt nimmt ab, da der Durchtritt des Köpfchens simuliert wird und du dir ungefähr vorstellen kannst, was auf dich zukommt.

Für genaue statistische Werte klicke dich gerne durch die Studien.

Quellen:

Thieme-Studie

Peres de Azanza Studie

Kovacs-Studie

Warum habe ich mich mit dem Epino auf meine Geburten vorbereitet?

Als ich das erste Mal schwanger wurde, war ich 27 Jahre alt.

Natürlich freute ich mich auf unser Baby, gleichzeitig hatte ich aber auch große Angst vor der Geburt, vor allem natürlich vor den Schmerzen und auch vor Verletzungen.

Meine Angst kam daher, dass mir bereits als kleines Mädchen erzählt wurde, wie schrecklich Geburten sind.

Meine Angst war tief verwurzelt und war die ersten Schwangerschaftswochen ständig in meinem Kopf.

Ich habe sogar darüber nachgedacht, einen Wunschkaiserschnitt durchführen zu lassen.

Doch dann kam alles anders.

Meine eigene Recherche: Was kann ich tun, um mir die Geburt zu erleichtern?

Irgendwann hab ich beschlossen, mich meiner Angst zu stellen und aktiv zu werden.

Ich googelte stundenlang, um Informationen zu finden, ob eine Geburt nicht doch irgendwie erträglich sein kann.

Nach und nach fand ich alles, was ich brauchte, um meine Angst zu verlieren und mich sogar auf die Geburt zu freuen.

So stieß ich in einem Forum auf eine Mama, die ihre Erfahrungen mit dem Epi-No beschrieb.

Mir war sofort klar: Das brauche ich auch und ich bestellte den Geburtstrainer noch am selben Tag direkt beim Hersteller.

Der Epi-No war mein Gamechanger

Direkt nach dem ersten Ausprobieren des Epino war ich wie erleuchtet. Aha, so in etwa fühlt es sich an, wenn der Kopf durchtritt.

Das Gefühl, ungefähr zu wissen, was auf mich zukommt, hat meinem Selbstbewusstsein einen ordentlichen Schub verpasst.

Die Angst vor der Geburt war dank des Epino nun völlig verschwunden.

Wenn du wissen möchtest, was ich noch getan habe, um meine Angst loszuwerden, dann lies gerne hier weiter:

Angst vor der Geburt – meine 7 besten Tipps

Meine Erfahrungen mit der Epino Geburtsvorbereitung

Meine Erfahrung mit dem Geburtstrainer war durchweg positiv, nicht nur das.

Ich kann sogar sagen, dass der Epino der Gamechanger in meiner Geburtsvorbereitung für mich war.

Ich hatte keine Angst mehr vor der Geburt und der Durchtritt des Köpfchens war nun kein Horrorszenario mehr für mich.

Natürlich kann man den Ausgang einer Geburt nie an bestimmte Faktoren binden, aber:

Ich hatte bei keiner meiner 3 Geburten einen Dammriss geschweige denn einen Dammschnitt.

So bin ich vorgegangen – Schritt-für-Schritt-Erfahrungsbericht

Tag 1 – SSW 38 + 0

Ich habe den Epino Delphine, d. h. das Modell ohne Druckanzeige gekauft.

Als das Gerät bei mir ankam, habe ich zunächst die Gebrauchsanweisung studiert. Danach wollte ich den Epino direkt ausprobieren.

Ich habe wie vom Hersteller empfohlen in der 38.SSW mit dem Training begonnen.

Ich habe ihn wie empfohlen zunächst nur minimal aufgepumpt, um ihn bequem in meine Scheide einführen zu können.

Ich konnte den Epino ohne Probleme einführen, habe ihn dann ca. 5 Minuten in meiner Scheide gelassen und ihn dann hinausgleiten lassen. Dies fiel mir sehr leicht, da der Ballon ja noch ziemlich klein war.

Dies wiederholte ich 3 mal.

Da dies ziemlich easy war, wollte ich ihn nun etwas aufpumpen. Ich habe also 2 mal mit der Handpumpe gepumpt und ihn wieder 5 min in meiner Scheide gelassen. Dies wiederholte ich wieder 3 mal.

Der Durchmesser an Tag 1 waren 4 cm.

Dies hat mir für den ersten Tag als Einstieg gereicht.

Tag 2 – SSW 38 + 1

Am nächsten Tag bin ich genauso vorgegangen wie an Tag 1. Außerdem habe ich mir vorgenommen, diesmal auf 5 cm zu kommen.

Nachdem ich den Ballon mit 4 cm Durchmesser ohne Probleme rausgleiten lassen konnte, habe ich beim nächsten Durchgang weitere 2 mal gepumpt.

Da der Ballon nun schon ein ganzes Stück größer war, habe ich gemerkt, dass ich den Ballon nicht mehr ohne Weiteres in meiner Scheide halten konnte, obwohl ich meinen Beckenboden stärker anspannte.

Damit ich den Ballon wieder mindestens 5 min in meiner Scheide halten konnte, habe ich ihn etwas mit meiner Hand festgehalten.

Nach 5 min konnte ich ihn ohne Probleme ganz leicht rausgleiten lassen.

Dies wiederholte ich weitere 3 mal und nahm mir für den nächsten Tag vor, auf 6 cm zu kommen.

Tag 3 – SSW 38 + 2

Die letzten beiden Tage habe ich den Ballon bei jedem Durchgang verhältnismäßig kurz in meiner Scheide gelassen, nämlich für jeweils 5 min.

Am dritten Tag habe ich mir vorgenommen, das Training etwas zu verändern.

Dieses Mal wollte ich den Ballon einmal sehr lange und mit 6 cm Durchmesser in meiner Scheide zu lassen.

Ich ließ den Ballon 15 min in meiner Scheide, musste ihn dabei aber festhalten, damit er nicht aus meiner Scheide rutscht.

Während der 15 min habe ich die Regenbogenentspannung gehört und mich gedanklich mit meinem Baby verbunden, denn: Die mentale Geburtsvorbereitung ist mindestens genauso wichtig wie die körperliche.

Nach den 15 min versuchte ich, den Ballon mit 6cm Durchmesser aus meiner Scheide gleiten zu lassen.

Dabei spürte ich ein stärkeres Brennen. Da man nicht über seine Schmerzgrenze gehen soll, ließ ich mit dem Luftablassventil etwas Luft aus dem Ballon, sodass ich den Epino dann einfacher herausgleiten lassen konnte.

Tag 4 – SSW 38 + 3

Für Tag 4 habe ich mir vorgenommen, es zu schaffen, den Ballon mit 6 cm Durchmesser aus meiner Scheide gleiten zu lassen, ohne vorher Luft abzulassen.

Dafür ließ ich den Ballon beim ersten Duchgang zunächst mit „nur“ 5 cm für 10 min in meiner Scheide und konnte ihn dann ohne Probleme rausschieben.

Beim zweiten Durchgang pumpte ich den Epino auf 5,5 cm auf. Ich spürte deutlich, auch wenn es nur 0,5 cm waren, den größeren Durchmesser des Ballons, denn das Brennen war beim Herausschieben stärker.

Ich musste mich gut konzentrieren und fokussieren und habe den Ballon ganz langsame herausgeschoben. Damit er nicht abrupt rausrutscht, habe ich ihn mit einer Hand festgehalten, um die Austrittgeschwindigkeit zu kontrollieren.

Schaffe ich heute die 6 cm?

Beim 3. Durchgang nahm ich mir nun die 6 cm vor. Wieder spürte ich den höheren Umfang sehr deutlich. Das Brennen war etwas stärker und zum ersten Mal spürte ich auch ordentlich Druck auf meinem Damm.

Wieder hielt ich den Ballon mit einer Hand fest, um die Austrittgeschwindigkeit kontrollieren zu können.

Ich konzentrierte mich auf meinen Beckenboden, drückte ganz leicht und spürte, wie der Ballon ganz langsam aus meiner Scheide rutschte. Es brannte merklich, aber ich hatte keine Schmerzen, weshalb ich keine Luft aus dem Ballon ließ.

Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, eine Ahnung davon zu haben, wie es sich wirklich anfühlen wird, wenn das Köpfchen aus der Scheide geschoben wird.

Zum ersten Mal habe ich 6 cm Durchmesser geschafft und war unglaublich stolz.

Tag 5 und 6 – SSW 38 + 4 /+5

Da es für mich ein ganzes Stück Arbeit war, 6 cm Durchmesser zu schaffen, nahm ich mir für Tag 5 und 6 keine Steigerung vor, sondern wollte weiter daran üben, den Ballon „einfach“ mit 6 cm Durchmesser herausdrücken zu können.

Mein Fokus lag darauf, den Ballon mit dieser Größe ohne Probleme herausgleiten lassen zu können.

An beiden Tagen pumpte ich den Ballon bereits beim ersten Durchgang auf 6 cm auf und ließ ihn für jeweils 10 min in meiner Scheide.

Wieder spürte ich beim Herausgleiten lassen ein mittelstarkes Brennen und Druck auf meinem Damm. Ich unterstützte das langsame Hinausgleiten mit meiner Hand, um die Geschwindigkeit zu kontrollieren.

Ich schloss mein Herausdrücken das Ballons meine Augen, fokussierte mich auf die Dehnung und wiederholte gedanklich meine Affirmation „Mein Körper hat alles, was er braucht, um mein Baby zu gebären“.

Affirmationen sind Teil der mentalen Geburtsvorbereitung, wie z. B. Hypnobirthing. Wenn du mehr über Hypnobirthing erfahren möchtest, dann klicke gerne hier:

Hypnobirthing Erfahrungsbericht

Ich versetzte mich mental in die Austreibungsphase und drückte den Ballon langsam hinaus.

Ich spürte die Dehnung zwar deutlich, hatte aber keine Schmerzen.

Tag 7 – SSW 38 + 6

Weil die letzten beiden Tage mit 6 cm Durchmesser so gut geklappt haben, nahm ich mir für Tag 7 6,5 cm vor.

Beim ersten Durchgang pumpte ich den Ballon lediglich auf 6 cm auf, um mich „aufzuwärmen“ und das Gewebe nicht zu überfordern.

Wie ich es bereits von den vergangenen 2 Tagen kannte, konnte ich den Epino mit 6 cm problemlos herausschieben.

Steigerung auf 6,5 cm

Beim zweiten Durchgang pumpte ich also auf 6,5 cm auf und ließ den Ballon für 10 min in meiner Scheide. Während dieser 10 min hörte ich wieder die Regenbogenentspannung und ging gedanklich meine Lieblingsaffirmationen durch:

  • Mein Körper hat alles, um mein Baby zu gebären.
  • Ich bin die Welle.
  • Ich bin schmerzfrei.

Nach den 10 min versuchte ich, den 6,5 cm Durchmesser großen Ballon hinausgleiten zu lassen.

Ich spürte ein stärkeres Brennen und noch stärkeren Druck auf meinem Damm, hatte aber nicht das Gefühl Luft aus dem Ballon herauslassen zu müssen.

Wieder hielt ich den Ballon mit meiner Hand fest und schob ihn sehr langsam mit meinen Beckenbodenmuskeln.

Als der Epino draußen war, fühlte ich eine große Erleichterung und war gleichzeitig erstaunt, dass es doch so einfach ging.

Mein Selbstvertrauen für die anstehende Geburt wuchs mit jedem Tag, den ich mit dem Epi-No trainierte.

Tag 8 und 9 – SSW 39 + 0 /1

Juhu, ich bin in der 39. SSW. Nun dauert es nicht mehr lange, bis unser Baby auf die Welt kommen wird.

Für die Tage 8 und 9 nahm ich mir viele Trainingseinheiten vor, wollte mich aber vorerst noch nicht wieder steigern.

An Tag 8 trainierte ich 2 mal, wobei ich den Ballon jeweils 3 mal für je 10 min in meiner Scheide ließ.

An Tag 9 trainierte ich 3 mal, dann aber mit jeweils nur 5 min Verweildauer, dafür ließ ich den Ballon aber 5 mal pro Training in meiner Scheide.

Tag 10 – SSW 39 + 2

Es ist Zeit für eine weitere Steigerung, 7 cm stehen heute an und ich bin gespannt, ob ich es schaffen werde, ohne Luft ablassen zu müssen.

Zum Aufwärmen startete ich den ersten Durchgang mit 10 min Verweildauer und 6, 5 cm.

Und heute knacke ich die 7 cm

Beim zweiten Durchgang pumpte ich den Epino auf 7 cm auf und ließ in 15 min in meiner Scheide.

Wie üblich nutzte ich die Zeit, um mich zu entspannen und die Techniken der mentalen Geburtsvorbereitung anzuwenden.

Dann war es so weit, ich musste einen Ballon mit 7 cm Durchmesser aus mir herausschieben. Wieder nahm ich meine Hand zur Hilfe und begann langsam zu drücken.

Das Brennen und die Dehnung waren deutlich stärker im Vergleich zu 6,5 cm, auch wenn es nur 0,5 cm mehr waren.

Verdammt, es tut wirklich etwas weh und ich würde gerne etwas Luft rauslassen. Ich möchte es aber unbedingt schaffen, machte kurz Pause, fokussierte mich erneut und schob noch einmal.

Es brannte recht stark, die Dehnung war deutlich zu spüren, aber ich konnte den Ballon hinausschieben.

Ich war so, so froh, es geschafft zu haben und wiederholte es direkt noch einmal.

Gleichzeitig fragte ich mich, ob ich mich wohl noch werde steigern können, weil das Brennen und die Spannung auf dem Damm bereits jetzt so groß war.

Wie soll ich mich überhaupt noch steigern können?

Für den nächsten Tag nahm ich mir aber vor, zunächst bei den 7 cm zu bleiben.

Tag 11 – SSW 39+3

Als ich morgens im Bett aufwachte, spürte ich, dass meine Fruchtblase aufgegangen ist und sich unser Baby also heute auf den Weg machen wird.

Heute wird es also nichts mehr mit einer weiteren Steigerung 😉 Das macht natürlich nichts, ich freue mich auf die Geburt und warte, dass die Wehen einsetzen.

Ich nutze die Zeit, um noch eine letzte Trainingssession zu absolvieren – sicher ist sicher 😉

An diesem Tag kam unsere Tochter nach 13 Stunden friedlich bei uns zu Hause auf die Welt. Ich hatte lediglich einen Scheidenriss 1. Grades, jedoch keine Verletzung am Damm.

Wenn du mehr über meine Hausgeburt lesen möchtest, dann klicke hier:

Hausgeburt Planung

Keine Dammverletzung dank Epino? Wer weiß

Ich hatte keine Dammverletzung.

Ob ich das meinem Training mit dem Gerät zu verdanken habe?

Oder waren es doch die Dammmassagen oder die Heublumensitzbäder?

Oder war es die Akupunktur?

Oder habe ich einfach Glück gehabt und bin mit einem starke Bindegewebe gesegnet?

Am Ende wird man nie wissen, woran es genau lag. Das ist aber auch piepegal, denn für mich wichtig war:

Ich habe alles getan, was ich konnte, um mich gut vorzubereiten.

So sind meine Geburten verlaufen

Ich hatte 3 wunderschöne Geburten ohne Komplikationen und (fast) ohne Geburtsverletzungen.

OrtBeginnDauerGebärpositionHilfsmittelSchmerzempfindenGeburtsverletzung
Geburt 1Zu HauseBlasensprung13 hRückenlageHypnobirthing, EpinomittelScheidenriss Grad 1
Geburt 2GeburtshausBlasensprung7 hRückenlage, halb sitzendWassergeburt, Epinomittelkeine
Geburt 3GeburtshausWehen8 hVierfüßlerMentale Geburtsvorbereitung, Epinowenig, fast schmerzfreikeine
Meine 3 Geburten im Vergleich

Gibt es auch Nachteile?

Mir fallen keine „echten“ Nachteile ein.

Anmerken kann ich höchstens:

  • Man muss kontinuierlich trainieren und dran bleiben
  • Man muss ein gutes Körpergefühl haben, weil man nicht über seine Schmerzgrenze gehen darf.
  • Der Epino ist verhältnismäßig teuer, die Anschaffung lohnt sich aber definitiv.

Häufig gestellte Fragen

Wofür steht Epi-No?

Epi steht für Episiotomie, das ist der Fachbegriff für „Dammschnitt“, und das No bedeutet ganz simpel „nein“. Der Begriff soll demnach ausdrücken, dass der Epino Dammschnitten (und Dammrissen) vorbeugen soll.

Ab wann sollte man den Epino benutzen?

Der Hersteller empfiehlt, den Epino frühestens ab 3 Wochen (ab der 38. SSW) vor dem errechneten Geburtstermin (ET) zu benutzen.

Ist die Nutzung gefährlich für mein Baby?

Nein, die Nutzung ist 100 % ungefährlich für dein Baby.

Schützt der Epino zu 100 % vor einem Dammriss?

Das Gerät kann Dammverletzungen vorbeugen, indem es durch das regelmäßige Training dein Gewebe vordehnt. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass du trotzdem unter der Geburt reißt oder du doch einen Dammschnitt benötigst. Vielleicht hast du ein besonders festes Gewebe, das sich nicht gut dehnen lässt oder aber dein Gewebe ist sehr schwach, was einen Riss wahrscheinlicher macht. Zu 100 % kann man den Ausgang der Geburt nicht planen.

Wann solltest du den Epino nicht benutzen?

– Plazenta praevia
– Bei Gefahr einer Infektion durch aufsteigende Keime (z.B. vorzeitiger Blasensprung, Scheideninfektion)
– Bei nicht abgeheilten Verletzungen im Genitalbereich
– Unter Einfluss von Alkohol und Drogen
– Bei vaginalen Blutungen
– Bei bösartigen Erkrankungen im Genitalbereich
  (z.B. Gebärmutterhalskrebs)
Quelle: Epino.de

Wie viele cm sollte man schaffen?

Hier gibt es kein „Ziel“, das du erreichen „musst“. Wichtig ist, dass du auf deinen Körper hörst und niemals über deine Schmerzgrenze gehst. Ich persönlich habe 7 cm geschafft, das Maximum sind 10 cm, dies entspricht ungefähr dem Durchmesser des Köpfchens.

Kann der Epino Wehen auslösen?

Nein, der Epi-No kann keine Wehen auslösen. In der klinischen Studie gab es darauf keinerlei Hinweise.

Tut das Training weh?

Beim Training spürst du Dehnung, Spannung auf deinem Damm und möglicherweise ein leichtes bis mittelstarkes Brennen in deiner Vagina. Auf keinen Falls darfst du beim Training Schmerzen empfinden. Du darfst beim Training nicht über deine persönliche Grenze gehen. Nur so ist das Training sicher.

Was ist der Unterschied zwischen Epino Delphine und Epino Delphine Plus?

Beim Modell Delphine handelt es sich um ein Gerät ausschließlich zur Geburtsvorbereitung.
Das Modell Delphine eignet sich zur Geburtsvorbereitung UND für die Rückbildung nach der Geburt.

Kann man den Epino auch zur Rückbildung benutzen?

Das Plus-Modell mit Druckanzeige wurde auch speziell für die Rückbildung entwickelt. Das Basis-Modell ohne Druckanzeige ist theoretisch nut für die Geburtsvorbereitung gedacht, es spricht jedoch nichts dagegen, das Basismodell für die Rückbildung zu nutzen.

Wie oft solltest du trainieren für eine optimale Wirkung?

Du kannst entweder 1-2 lange Trainingseinheiten pro Tag zu je 15-30 min einplanen oder aber 4-5 mal täglich kürzer, jeweils etwa 5 min, trainieren. Dies kannst du individuell entscheiden.

Was kostet der Epi-No?

Die Basis-Version ohne Druckanzeige (Delphine) kostet aktuell (Stand Januar 2025) 69,90€.
Die Plus-Version (Delphine Plus) kostet aktuell 99,90€.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Normalerweise übernimmt die Krankenkasse die Kosten nicht. Es kann aber nicht schaden, trotzdem bei deiner Kasse anzufragen, vielleicht hast du Glück und es wird doch übernommen.

Kann ich das Gerät auch gebraucht kaufen, um Kosten zu sparen?

Der Epino ist als single user Gerät konzipiert. Dies bedeutet, dass er nach Gebrauch nicht weitergegeben werden sollte, da die Gefahr für Keiminfektionen besteht. Handle bitte verantwortungsvoll für dich, dein Baby und andere Schwangere, bedeutet: Kaufe dein Gerät in jedem Fall neu und verkaufe es nicht weiter.

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