Ein Kamm ist zum Kämmen da. Nicht immer 😉 Kennst du schon den Geburtskamm, auch Wehenkamm genannt?
Als ich mich darüber informieren wollte, wie wir Frauen weniger Schmerzen unter der Geburt haben können, bin ich auf den Geburtskamm gestoßen und war direkt begeistert.
- Der Wehenkamm kann den Wehenschmerz lindern,
- dadurch kannst du eine leichtere Geburt erleben,
- die Dauer deiner Geburt kann sich verkürzen,
- durch weniger Schmerzen bist du entspannter und wirst deine Geburt positiv erleben.
Was musst du bei der Anwendung des Geburtskamms beachten?
Welche Erfahrungen haben andere Frauen mit dem Wehenkamm gemacht?
Und warum solltest auch du diesen fast magisch anmutenden Kamm 😉 ausprobieren?
Du findest einen Kamm in der Hand unangenehm und suchst eine Alternative? Ja, auch eine Alternative zum Geburtskamm verrate ich dir.
Bevor wir starten, mache gerne meinen Test für eine positive Geburt und erhalte eine kostenlose Auswertung, was du noch tun kannst, um eine positive Geburt zu erleben.
Hier geht’s lang:
Was ist ein Geburtskamm?
Ein Geburtskamm ist tatsächlich ein einfacher Kamm, der eine natürliche Alternative zur PDA darstellen kann.
Das Besondere dabei ist, dass du mit einem haushaltstypischen Gegenstand deine Wehenschmerzen effektiv selber buchstäblich in der Hand hast.
Durch Drücken des Kamms kannst du die Intensität deiner Schmerzen nämlich selber steuern. Klingt großartig, oder? Das finde ich auch 😉
Im Grunde kannst du jeden Kamm benutzen, den du zuhause rumliegen hast, oder aber du bestellst dir einen Kamm, der speziell für die Geburt hergestellt wurde, und unter den Namen Geburtskamm oder Wehenkamm bekannt ist.
Der Geburtskamm kann dir helfen, die Wehen besser auszuhalten bzw. die Schmerzen unter der Geburt zu verringern – und dies auf ganz natürliche Art und Weise.
Klingt zu schön, um wahr zu sein und auch ein bisschen verrückt, oder?
Doch wenn man das Prinzip, das hinter der Schmerzlinderung durch Drücken des Geburtskamms kennt, ist dies gar nicht mehr so verrückt, sondern ziemlich logisch 🙂
Wie funktioniert ein Wehenkamm?
Die Wirkung des Wehenkamms beruht auf der traditionellen chinesischen Medizin und der Lehre der Akupressur.
Durch das Halten des Kamms in der Hand und das gezielte Drücken der Zinken werden Akupressur-Punkte in deiner Hand stimuliert.
Durch das Aktivieren der Akupressur-Punkte in deiner Hand konzentriert sich dein Gehirn nicht mehr auf den Wehenschmerz, sondern auf den ausgeübten Druck in deiner Handfläche.
Du lenkst den Schmerzfokus weg von deinem Unterleib in deine Hand.
Den Druck des Kamms in deiner Hand wirst du als weitaus weniger schmerzhaft empfinden im Vergleich zu deinen Wehen.
Was hier beim Drücken des Geburtskamms passiert, nennt man Schmerzweiterleitung, die auf der Gate-Control-Theorie basiert.
Die Anwendung des Geburtskamms: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Ich empfehle dir, das Benutzen deines Wehenkamms frühzeitig regelmäßig zu üben.
So kannst du dies z. B. in deinem letzten Schwangerschaftsdrittel tun, wenn du regelmäßig Übungswehen spürst.
Normalerweise sind Übungswehen schmerzfrei, du spürst lediglich, dass dein Bauch hart wird.
Um jedoch in eine Nutz-Routine zu kommen, empfehle ich dir, einen Übe-Rhythmus zu finden.
Gelingen kann dir das also, indem du den Kamm immer dann nutzt, wenn du eine Übungswehe spürst.
Ok, genug der Theorie, gehen wir nun die Praxis.
Wie genau musst du den Geburtskamm benutzen, um seine Wirkung spüren zu können?
Schritt 1: Positioniere den Kamm richtig in deiner Hand
Halte deinen Wehenkamm so in deiner Hand, dass die Kammzinken in deine Hand-Innenfläche zeigen. Positioniere die Zinken dort, wo deine Finger in deinen Handteller übergehen.
Schritt 2: Während der Wehe: Aktiviere deine Akupressur-Punkte
Sobald du deine Wehe spürst, beginnst du, ruhig und konzentriert zu atmen. Befindest du dich in einem frühen Stadium der Geburt mit leichten Wehen, nutzt du die Technik der Ruheatmung.
Bist du schon fortgeschritten, sind deine Wehen also schon spürbar intensiver, dann wendest du die Wellenatmung an.
Nun drückst du deine Hand in deinen Wehenkamm hinein, bis du den Druck der Zinken in deiner Handinnenfläche gut spürst.
Gehe hierbei niemals über dein Schmerzempfinden hinaus, sondern drücke nur so stark, wie du es als angenehm empfindest.
Du möchtest mehr über die beiden Atemtechniken Ruheatmung und Wellenatmung erfahren, die dem Hypnobirthing entstammen? Dann lies gerne hier weiter: Hypnobirthing.
Schritt 3: Konzentriere dich auf den Druck des Kamms in deiner Hand
Fokussiere dich während deiner Wehe auf den Druck in deiner Hand. Dies hilft dir, dich von deinem Wehenschmerz abzulenken.
Dass Ablenkungstechniken unter der Geburt den Wehenschmerz verringern können, konnte eine in 2017 durchgeführte Studie belegen.
Schritt 4: Während der Wehenpause – lass wieder locker
Sobald du merkst, dass deine Wehe vorüber ist, lässt du wieder locker und entspannst deine Handfläche.
Wenn deine Geburt gerade erst begonnen hat und deine Wehenpausen noch relativ lang sind, kannst du den Kamm in der Wehenpause zur Seite legen.
Befindest du dich in einem forstgeschrittenen Stadium deiner Geburt mit kurzen Wehenpausen, empfehle ich dir, den Wehenkamm auch in den Pausen locker in deiner Hand zu behalten.
Wo kannst du einen Geburtskamm kaufen?
Der bequemste Weg, deinen Wehenkamm zu kaufen, ist vermutlich online über die gängigen Onlineshops, wie z. B. Amazon.
Es gilt, ein paar Dinge zu beachten, damit du den für dich passenden Kamm findest:
- Gefällt dir das Material?
- Liegt der Geburtskamm gut in deiner Hand?
- Sind die Zinken abgerundet?
- Kannst du den Kamm problemlos auch über einen längeren Zeitraum in deiner Hand halten?
Lies vor dem Kauf deines Wehenkamms die Rezensionen anderer Mamas und versuche einen ersten Eindruck zu gewinnen.
Bestelle dir am besten mehrere Kämme nach Hause und entscheide dich dann für denjenigen, mit dem du dich auch über einen längeren Zeitraum am wohlsten fühlst.
Höre hier unbedingt auf dein Bauchgefühl!
Gibt es eine Alternative zum Geburtskamm?
Du hast mehrere Kämme ausprobiert, findest das Gefühl in deiner Handfläche aber unangenehm?
Falls du keinen Geburtskamm benutzen möchtest, dann probiere es doch mal mit dieser Alternative: Probiere einen kleinen Noppenball (auch Massageball oder Igelball genannt) aus.
Diese kleinen, stacheligen Noppenbälle liegen gut in der Hand und üben – im Gegensatz zum Wehenkamm – einen sanfteren Druck in deiner Hand aus.
Die Wirkung ist ähnlich: Durch das Drücken in deiner Hand werden Stimulationsreize ausgelöst, die dich von deinem Wehenschmerz ablenken können.
Welche Alternativen der natürlichen Schmerlinderung bei der Geburt gibt es noch?
Es gibt so viele verschieden Faktoren, die mit beeinflussen, ob du starke Schmerzen unter der Geburt empfinden wirst oder ob dir die Geburt leicht fallen wird.
Damit du dich weiter informieren kannst, welche Hacks und Tricks es noch gibt, um die Schmerzen bei der Geburt zu reduzieren, habe ich dir hier meine riesen Sammlung aller möglicher Tipps und Tricks zusammengestellt, damit du eine schmerzarme Geburt erleben kannst.
Lies am besten hier direkt weiter:
40 Tipps für eine leichte Geburt
Weitere häufig gestellte Fragen zum Geburtskamm
Kann ich statt eines Wehenkamms auch einen ganz gewöhnlichen Kamm benutzen?
Du musst nicht zwingend einen Kamm kaufen, der als Wehenkamm gelabled ist. Wichtig ist lediglich, dass du dich mit dem Kamm deiner Wahl in deiner Hand wohlfühlst. Wenn du einen oder mehrere Kämme zuhause hast, dann probiere diese ruhig über mehrere Tage aus und fühle, ob sich der Kamm gut in deiner Hand anfühlt.
Dein Kamm soll einen guten Druck in deiner Handfläche erzeugen, er soll aber natürlich keine Schmerzen verursachen. Wenn du dir hier unsicher bist, dann gehe lieber auf Nummer sicher und bestelle dir ein paar Wehenkämme zum Ausprobieren nach Hause.
Ist die Wirkung des Geburtskamms bewiesen? Gibt es Studien, die die Wirksamkeit belegen?
Das Drücken des Geburtskamms aktiviert Akupressur-Punkte in deiner Hand, der Wehenschmerz wird dadurch in deine Handfläche geleitet.
Dadurch, dass du dich auf den Druck in deiner Hand konzentrierst, bist du abgelenkt vom Wehenschmerz und empfindest diesen weniger stark.
Dieses Prinzip beruht auf der Gate-Control-Theorie, der nach du deine Schmerzen durch Gegendruck an einen anderen Ort in deinem Körper weiterleiten kannst.
Nachgewiesen wurde die Wirksamkeit diverser Ablenkungs-Techniken in einer Studie aus 2017 und zahlreiche Frauen berichten in den sozialen Medien über ihre positiven Erfahrungen mit dem Wehenkamm.
Ich selber kannte den Geburtskamm noch nicht, als ich meine drei Kinder 2013, 2017 und 2021 zur Welt brachte. Ich wusste aber um das Prinzip der Schmerzweiterleitung und habe auf eine andere Art Gegendruck in meiner Hand erzeugt: Ich habe mich während meiner Wehen entweder auf die Lehne unserer Sitzbank aufgestützt oder aber, als ich in der Geburtswanne saß, sehr fest die Hände meines Mannes gedrückt. Beides ist vergleichbar mit der Anwendung eines Wehenkamms.
Lust auf noch mehr Tipps und Tricks für deine positive Geburt?
Dann lies direkt in meinen anderen Blogartikeln weiter, hier geht’s lang: Nerdmothers Blog.